zum Text
Im Oratorium "Mose" wird die Geschichte des jüdischen Führers Mose erzählt und besungen: seine Geburt im Exil in Ägypten, seine Aussetzung in einem Weidenkorb auf dem Nil, seine Rettung ausgerechnet dank der Tochter des Pharao, der die Ermordung aller jüdischen Knaben befohlen hatte und seine Erziehung am Hof des Pharao. Mose setzt sich, erwachsen geworden, für einen Vertreter seines Volkes ein und bringt in seinem unausgereiften Gerechtigkeitssinn einen folternden ägyptischen Aufseher um. Daraufhin muss er vor dem Pharao fliehen. In der Fremde heiratet er und erhält von seinem Gott "Jahwe" die Aufforderung, sein Volk aus dem Elend in Ägypten herauszuführen. Gegen alle Bedenken gelingt ihm dieses Unterfangen. Schliesslich führt er sein inzwischen ziemlich störrisch gewordenes Volk sogar trockenen Fusses durch das Schilfmeer. Der anschliessende Gang durch die Wüste ist für Mose und für sein Volk ein herausfordernder Weg. Die Israeliten hungern und dürsten, zweifeln und rebellieren und möchten am liebsten wieder in die ägyptische Sklaverei zurück, wo sie wenigstens volle Fleischtöpfe hatten. Mose kommt an seine Grenzen. Er muss lernen, seinen Zorn auf das Volk seinem Auftrag unterzuordnen. Er selber darf den Schritt in das verheissene Land nicht mehr tun. Schliesslich ist es ihm gerade noch vergönnt, einen Blick ins "gelobte Land" zu werfen, bevor er stirbt. Sein Volk aber hat er ans Ziel gebracht.
Josef Zwyssig, Theologe und heute Pfarrer in Buochs/NW, hat diese spannende Lebensgeschichte aus der Bibel in ein Oratorium verfasst. Er musste dafür den biblischen Text stark kürzen. Zu den Zitaten aus dem Buch Exodus, die aus der ökumenischen Einheitsübersetzung stammen, hat er Psalmentexte und eigene Gedichte und Reflexionen hinzugefügt. Dadurch erhält das Oratorium Aktualität und lädt dazu ein, gesellschaftliche Gegebenheiten von heute zu hinterfragen und über die eigene Lebens- und Glaubensgeschichte nachzudenken.